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Reportage / Leben unter russischem Beschuss


Link [2022-04-15 07:32:45]



Mit dem sechsjährigen Maxim sitzt Maria auf der Türschwelle eines kleinen Hauses. Etwa zwanzig Minuten lang hört man das Zischen der Raketen, gefolgt von Explosionen. „Es gibt keine Elektrizität mehr, kein Wasser“, sagt die junge Frau, die hier mit ihrem Ehemann und ihrer Schwiegermutter wohnt. Dennoch ziehe sie es vor, zu Hause zu bleiben. „Wenn wir gehen, wohin gehen wir? Die, die weggehen, um die kümmert man sich drei Tage und danach nicht mehr“, sagt Maria. Die Leute müssten womöglich mit vielen anderen in einer Wohnung leben. Wieder eine Explosion. „Die Bomben? Das ist die ganze Zeit so“, bemerkt sie wie nebenbei. Die Grenze zu den pro-russischen Separatistengebieten ist ganz nah. Sewerodonezk, vor dem Krieg eine Stadt von mehr als 100.000 Einwohnern, ist nahezu menschenleer. Seit Kriegsbeginn habe es rund 400 Begräbnisse in der Stadt gegeben, erklärte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, Anfang der Woche. Die Leichenhallen in den Städten der Region seien „voll mit Leichen von Zivilisten“. An diesem Mittwoch regnet es. Es ist kalt und windig, der Himmel grau, voller tief hängender, dunkler Wolken. Der Regen füllt die Schlaglöcher in den Straßen. Nicht die besten Voraussetzungen für eine russische Großoffensive in der Donbass-Region, die nach ukrainischen... Artikel ansehen

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