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Literatur / Der Blick zurück: „Der unterbrochene Wald“ von Georges-Arthur Goldschmidt


Link [2022-04-13 01:00:53]



„Es gibt Reisen, die man besser unterläßt, kehrt man dahin zurück, beginnt der Abschied.“ Wie ein Meteor schlägt dieser Satz ein in die Erinnerungslandschaft, die Georges-Arthur Goldschmidt in seinem nun erstmals auf Deutsch übersetzten Werk „Der unterbrochene Wald“ entfaltet. Das Büchlein, das gerade einmal 133 Seiten umfasst, erschien 1991 im Original bei Editions du Seuil unter dem Titel „La forêt interrompue“. Seine Übersetzung übernahm niemand anderes als der Nobelpreisträger Peter Handke. Die deutsche Ausgabe des Romans erscheint knapp neun Monate, nachdem der 93-Jährige mit „Der versperrte Weg“ für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. In dieser Erzählung hatte sich Goldschmidt, dessen Texte autobiografische Züge tragen, der Figur seines Bruders zugewandt: Beschrieben wurde die gemeinsame Flucht vor den Nationalsozialisten, die die Geschwister ohne Begleitung ihrer Eltern zuerst nach Italien, dann nach Frankreich trieb. Goldschmidt schilderte ihren langjährigen Aufenthalt im Internat, ihre durch familiäre Konflikte belastete Beziehung und schließlich den Gesinnungswandel der Hauptfigur Erich Goldschmidt, der zunächst noch an seiner patriotischen Haltung und starken emotionalen Bindung zu seiner deutschen Heimat festhält, sich dann aber der Résistance anschließt. Nachdem, wie Kritiker immer wieder feststellten, durch die Thematisierung von Goldschmidts Verhältnis zu seinem Bruder eine „Lücke“ in seinem Lebenswerk geschlossen wurde, bietet „Der unterbrochene Wald“ dem... Artikel ansehen

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