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L’histoire du temps présent / Unsichtbares sichtbar machen


Link [2022-04-10 21:13:13]



Diese Unsichtbarkeit hat viele Gründe, die von Renée Wagener gut beschrieben wurden. 1. Sie erklärt sich durch die untergeordnete rechtliche Stellung der Frau im Code civil von 1803, der verheiratete Frauen nicht als autonome Bürgerinnen anerkannte und ihnen also das Betreiben eines Berufs oder Gewerbes ohne Erlaubnis ihres Ehemannes verbot. 2. Im öffentlichen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts stand zudem das Ideal der Hausfrau in der Ehe im Mittelpunkt. Sie sollte sich ausschließlich um das Wohl ihrer Familie kümmern. Frauenarbeit wurde als Problem angesehen und deswegen im öffentlichen Raum ausgeblendet. 3. In Luxemburg steht in der Geschichtsschreibung die Eisen- und Stahlindustrie im Vordergrund, wo Frauenarbeit nur am Rande vorkommt. 4. Eine wesentliche Dimension der Frauenarbeit wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts methodisch aus den staatlichen Statistiken entfernt: die Heim- und Saisonarbeit. Wie Renée Wagener zeigt, verschwinden in der Berufs- und Gewerbezählung von 1907 auf diese Weise allein im Sektor der Gerberei und der Handschuhfertigung 1.000 erwerbstätige Frauen aus den offiziellen Zählungen. Und doch bleibt die Unsichtbarkeit der Frauenarbeit erstaunlich und unverständlich, wenn man bedenkt wie weit diese Unsichtbarmachung von der historischen Realität entfernt ist. Nehmen wir als Beispiel die vorhin erwähnten staatlichen Zählungen. Trotz einer Methodik, die Heimarbeit und Saisonarbeit,... Artikel ansehen

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