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Leserbrief / Politik und Ethik


Link [2022-04-14 09:19:40]



Ludwig Wittgenstein weigerte sich, eine Definition der Ethik zu geben. Bertrand Russell schrieb von klarem Denken und Mitgefühl (Clear thinking and kindness). Bei Hannah Arendt führt die Abwesenheit von Denken zur Banalität des Bösen. Im Jahr 2022 besinnt sich die Luxemburger Regierung auf Ethik. Es ist nie zu spät, auch wenn es sehr spät ist. Erny Gillen, in seinem Gespräch mit dem Tageblatt, spricht von einer erstaunlichen Nachricht für Luxemburg und versteht sie als Hinweis für fehlende Professionalität. Ein netter Euphemismus. Ethik kann kein Teil der Infrastruktur der Regierung sein. Gillen bezeichnet sogar den Begriff, ethische Infrastruktur, als ein scheußliches Wort. Ein Deontologiekodex im Gegenteil ist angebracht, so wie eine Art zehn Gebote. Der Deontologiekodex wird auf der Basis von Ethik aufgebaut, erzeugt aber keine. Eine Ethikregel ist ein Widerspruch in sich selbst. Ethik ist Verinnerlichung auf höchster Ebene von menschlichem moralischen Denken. Wenn dieses Denken die Welt regieren würde, bräuchten wir keine zehn Gebote, keine Gesetze, keine Regeln. Ethik gibt es, seit es Menschen gibt. Sie ist nur etwas sparsam verteilt. Auch wenn sie noch nie die Welt gelenkt hat, so hat sie aber geholfen, über Jahrtausende hinweg, mit Hilfe von zivilisatorischen Gesetzen und Regeln, die Welt einigermaßen zu... Artikel ansehen

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