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Interview (Teil 2) / „Ich will kein Flüchtling sein“ – Dolmetscherin verliert in Differdingen die Fassung


Link [2022-03-16 12:13:33]



Die Szene ist leicht surreal – und doch nur allzu menschlich. Kriegsflüchtling Anna Semianysta (35) hat eben von ihrer Flucht nach Differdingen erzählt. Sie hat großes Glück: Sie kann samt Ehemann, zwei Kindern, zwei Babuschkas und zwei Haustieren im Elternhaus der Familie Pantaleoni leben. Die Ukrainerin ist offen, hat schwarzen Humor und ist nicht leicht unterzukriegen. Sie spricht nicht wie ein Flüchtling. Im Laufe des Interviews sagt Anna: „Wir wussten, dass wir packen müssen und gehen. Wir erwarteten nicht, dass Europa uns mit offenen Armen empfangen würde: Niemand will Flüchtlinge.“ Historikerin und Dolmetscherin Natascha Pantaleoni, die auch Vizepräsidentin der Friedensinitiative „Pour la Paix et contre la Guerre Asbl“ ist, wird nervös. Anna beschreibt die Realität: „Es ist einfach, zu helfen, wenn du spendest. Aber es ist etwas anderes, die Tür zu deinem Haus zu öffnen. Das ist schwer. Und ich kann die Menschen verstehen. Sie teilen nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Arbeitsplätze mit uns. Mehr als zwei Millionen Ukrainer wurden zur Flucht gezwungen. Das sind viele Menschen. Wir sind bereit, für niedrigere Gehälter zu arbeiten. Das sind bittere Realitäten. Verstehst du das?“ Es ist brutal. Es ist wahr. Nicht weniger realistisch: „Flüchtlinge werden dadurch zur Belastung für Europa.... Artikel ansehen

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