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Interview / Gasmarkt-Experte Michail Krutichin über ein europäisches Gasembargo gegenüber Russland


Link [2022-04-07 18:53:53]



Tageblatt: Herr Krutichin, welche Bedeutung hat das Gas für die russische Wirtschaft? Michail Krutichin: Das Gas ist derzeit die wichtigste Einnahmequelle des russischen Staatshaushalts. Die Preise dafür sind hoch, im Gegensatz zu den Preisen für Öl. Zusammen macht der Verkauf von Gas und Öl etwa 60 Prozent der russischen Einnahmen aus. Sollte Russland kein Gas mehr exportieren können, würde es – nach meinen Berechnungen – ein Drittel des Budgets einbüßen. Wodurch? Es geht dabei nicht nur um Gazprom, auch wenn der Konzern die wichtigste Quelle ist. Es geht auch um Unternehmen, die Gazprom bewirtschaften, es geht um Steuereinnahmen aus dem Bergbau, um Ausfuhrzölle, Körperschaftssteuern, um Steuern der Mitarbeiter in den zahlreichen Betrieben in diesem Industriebereich. Die Reduzierung der Gasexporte wäre ein ernsthafter Schlag für die russische Wirtschaft. Kommt Russland durch die angeordneten Rubelkonten für europäische Unternehmen zum Bezahlen des Gases nun doch an die Devisen aus Europa? Ja. Da hat sich nichts geändert. Die Europäer zahlen weiterhin in Euro und Dollar, wie das in den Verträgen festgelegt wurde. Sie zahlen an die Gazprombank, die von den Sanktionen nicht betroffen ist, und vergessen es schnell wieder. Sie haben bezahlt und bekommen Gas dafür. Um alles andere kümmert sich die Gazprombank: Sie... Artikel ansehen

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