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Geschichte / Die Shoah kam nicht aus dem Nichts – Über die Anfänge und Verbreitung der Judenfeindschaft in Europa


Link [2022-04-26 09:19:51]



Ist es möglich, die Shoah — also den Massenmord von fast sechs Millionen Jüdinnen und Juden Europas durch NS-Deutschland — zu begreifen, ohne sich mit der langen Geschichte des vor allem religiös begründeten europäischen Anti-Judaismus zu befassen? Empörung über die systematische „Ausrottung“ der Juden während des Zweiten Weltkriegs ist gut, das Gedenken an die Opfer ist wichtig, Gedenkfahrten nach Auschwitz sind pädagogisch sinnvoll, aber kommen wir damit der Antwort auf die Frage näher, wieso dieses Menschheitsverbrechen passieren konnte? Dies ist ein bescheidener Versuch, zu ergründen, was vorher geschah. Vorausschickend sei betont, dass es bei diesem Beitrag nicht darum geht, in irgendeiner Weise die religiösen Gefühle gläubiger Christen zu verletzen. Bereits lange vor der Ausbreitung des Christentums lebten Juden in vielen Teilen Europas, Asiens und Afrikas. Der Jurist und Historiker Jean Juster1 hat ausgerechnet, dass vor dem jüdischen Krieg gegen die Römer, der im Jahre 70 unserer Zeitrechnung (u. Z.) zur Zerstörung des zweiten Tempels von Jerusalem führte2, sechs bis sieben Millionen Juden im Römischen Reich lebten, davon rund fünf Millionen in Judäa. Die Juden machten also zu jener Zeit etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung des römischen Reiches aus. Allein in Ägypten sollen im 1. Jahrhundert u. Z. eine Million Juden... Artikel ansehen

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