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Energie / Belgien verschiebt Atomausstieg wegen Ukraine-Kriegs um zehn Jahre


Link [2022-03-19 20:33:04]



Belgien betreibt zwei Atomkraftwerke mit insgesamt sieben Reaktoren. Die Laufzeitverlängerung betrifft die Reaktorblöcke Doel 4 bei Antwerpen und Tihange 3 bei Lüttich. „Diese Verlängerung wird die Unabhängigkeit unseres Landes von fossilen Brennstoffen in einem turbulenten geopolitischen Umfeld stärken“, erklärte Ministerpräsident Alexander De Croo nach einer mehrstündigen Kabinettssitzung. Die Regierung muss nun mit dem französischen Energiekonzern Engie, der die Atomkraftwerke in Belgien betreibt, über Kosten und Umsetzung des Vorhabens verhandeln. Dieser zeigte sich in einer Erklärung skeptisch: Engie werde gemeinsam mit der belgischen Regierung „Machbarkeit und Umsetzungsbedingungen der in diesem Stadium in Betracht gezogenen Lösungen untersuchen“. Das Unternehmen führte Sicherheitsbedenken wegen der kurzfristigen Entscheidung an. Insgesamt überstiegen „Unvorhersehbarkeit und Umfang“ dieser Entscheidung die normale Tätigkeit eines privaten Betreibers. Der Konzern fordere daher aktualisierte „angemessene Aufteilung der Risiken und Chancen“. Gegen die als pannenanfällig geltenden belgischen Akw gibt es in den Nachbarländern und besonders in Deutschland seit Jahren Proteste. Der Widerstand richtet sich besonders gegen zwei ältere Reaktoren – Tihange 2 und Doel 3, in denen Experten im Jahr 2012 tausende Haarrisse in den Reaktordruckbehältern fanden. Das Akw Tihange liegt etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Pläne für einen Atomausstieg waren erstmals 2003 gesetzlich festgeschrieben worden, die Abschaltung wurde... Artikel ansehen

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