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Editorial / Nation-state, alone in the world – Warum Putins Krieg so vieles infrage stellt


Link [2022-03-14 13:12:49]



Es sieht so aus, als wäre es dahin, unser Weltbild. Mehr als 30 Jahre lang, seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, konnte man als Mitteleuropäer im Großen und Ganzen annehmen, dass unsere Welt – zumindest politisch – von Jahr zu Jahr eigentlich nur noch besser, freier, liberaler wird. Vergessen wir einmal Corona und schauen wir auf die Errungenschaften der vergangenen drei Jahrzehnte. Schlagbäume wurden abgebaut, Grenzen verschwanden, die europäische Gemeinschaft wuchs und gedieh, geografisch, politisch und wirtschaftlich. Konflikte wurden in Ratssitzungen in Brüssel oder Parlamentsdebatten in Straßburg ausgetragen. Kriege gab es nur irgendwo da draußen und zwischen Banden, Islamisten und Rebellen. Die Theorie, die in der Politikwissenschaft die Friedenszeit und auch den Fall des Eisernen Vorhangs wie keine andere geprägt hat, ist die des neoliberalen Institutionalismus. Sie wurde von den amerikanischen Politikwissenschaftlern Robert Keohane und Joseph Nye in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ersonnen, und besagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Staaten gegeneinander Krieg führen, wird umso kleiner, je größer ihre Interdependenz ist – also je enger sie kulturell, gesellschaftlich und vor allem wirtschaftlich miteinander verflochten sind. Sprich: Machen wir genug Geschäfte mit einem anderen Land, wären die ökonomischen Verluste durch einen Krieg für beide zu groß, als dass er sich lohnen... Artikel ansehen

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