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Editorial / Hofiert wie ein Zar: Der Sport und sein problematischer Umgang mit Autokraten und Diktatoren


Link [2022-03-09 09:32:56]



Es waren verstörende Bilder während der Siegerehrung des Turnweltcups in Doha. Der russische Turner Iwan Kuliak belegte Platz drei am Barren und hatte das russische Wappen auf seinem Trikot mit einem „Z“ überklebt, als Zeichen der Unterstützung für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das „Z“ war auch auf russischen Militärfahrzeugen zu sehen, die die Ukraine überfielen. Als Sieger stand übrigens der Ukrainer lja Kowtun neben Kuliak auf dem Podium. Bei diesem Skandal mag es sich um einen Einzelfall handeln, doch irgendwie ist es nicht verwunderlich, dass der Krieg auch Einzug in den Sport hält. Über die vergangenen Jahre wurde der Einfluss von Russland im Weltsport immer größer. Kein anderer hat den Sport so für seine Propagandazwecke missbraucht wie Wladimir Putin und niemand hat ihn je daran gehindert. Weder als sich Russland durch Korruption die Fußball-Weltmeisterschaft sicherte, noch als er dafür sorgte, dass Russland bei den Winterspielen in Sotschi durch staatliches Doping mithilfe des Geheimdienstes den Medaillenspiegel gewann. Nicht einmal als Putin den olympischen Frieden 2008 (Einmarsch in Georgien am Tag der Eröffnung von Olympia) oder 2014 (Annexion der Krim) brach, war der Aufschrei im Sport groß. Dafür war Russland einfach ein zu wichtiger Partner. Putin hatte seine Oligarchen dazu gebracht,... Artikel ansehen

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