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Editorial / Es gibt ein Leben nach Putins Krieg


Link [2022-03-08 21:33:23]



Wenn russische Bürger, Arbeiter, Künstler, Intellektuelle sich scheinbar schwertun, Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu verurteilen, ist man geneigt, dies als eine deutliche Botschaft zu verstehen. Ist sie das wirklich? Wer gibt eigentlich jemandem, der klare Kante verlangt, die moralische Hoheit über eine solche Forderung? Wie hat sich derjenige selbst bisher positioniert – bei Guantanamo, Kuba, Taiwan, China, bei Menschenrechten in Ungarn (LGBTQ-Gesetz) oder Malta (Abreibung), zum Beispiel? Oder, wenn’s eine Nummer kleiner sein soll: Wie steht eine solche Person zu Rassismus und Armut in der Welt, was und wo kauft sie ein, wo macht sie Urlaub? Wo bringt sie sich ein, wo sagt sie Nein, wen unterstützt sie unterschwellig? Wird sie selbst ihren an andere gestellten Anforderungen gerecht? Der Alltag zeigt leider oft ein Bild der Angepasstheit und Gleichgültigkeit. Aber Putins Krieg sei doch nun wirklich etwas ganz anderes, wenden Sie ein, liebe Leserin, lieber Leser. Ist das wirklich so? Sie haben recht. Aber hat irgendwann jemand aus vergnüglichster Laune heraus einen Krieg vom Zaun gebrochen? Ist es nicht stets bereits vorher zum Sündenfall gekommen – durch Unterlassung, Gleichgültigkeit und Billigung? Ja, es stimmt: Putins Krieg(e) und Putins Tote, jetzt in der Ukraine, sind eine grausame und verachtenswerte Tatsache. Unentschuldbar! Doch... Artikel ansehen

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