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„Ausgestreckter Mittelfinger“: Letzte Fackelläuferin befeuert Kritik


Link [2022-02-07 09:12:37]



Am Tag danach war die unfreiwillige Hauptdarstellerin der Eröffnungsfeier wieder eine Sportlerin unter vielen. Dilnigar Ilhamjan, die als symbolträchtige letzte Fackelträgerin heftigste Reaktionen hervorgerufen hatte, überquerte im Zhangjiakou-Langlaufzentrum die Ziellinie, stützte die Hände in die Hüften und schnappte nach Luft. Dann verschwand die 20-jährige Uigurin mit ihrem chinesischen Team, die Journalisten warteten anderthalb Stunden vergeblich in der Interviewzone. Somit wusste niemand, wie sie selbst ihre umstrittene Rolle bei der frostigen Hochglanz-Auftaktshow interpretierte – als Antwort auf die Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen, wie es Chinas Staatspräsident Xi Jinping im Sinn hatte, oder als unverhohlene Propaganda. Als solche werteten vor allem westliche Medien, aber auch Exil-Uiguren und Menschenrechtler den vermeintlichen PR-Coup. „Es hat mich zutiefst verletzt, dass der Hauptverantwortliche für die Notlage der Uiguren, eine Uigurin so schamlos für seine Propaganda ausgenutzt hat“, sagte Haiyuer Kuerban, Leiter des Berlin-Büros des Weltkongresses der Uiguren, dem SID: „Er will vor den Kameras der ganzen Welt zeigen, dass der uigurische Genozid nur eine Lüge wäre.“ Noch deutlichere Worte fand Hanno Schedler von der Gesellschaft für bedrohte Völker. „An das ausländische Publikum sendet Xi einen ausgestreckten Mittelfinger“, sagte er im SID-Interview, „damit will die chinesische Regierung sagen: Wir inszenieren unsere Propaganda und unsere Spiele so, wie es... Artikel ansehen

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